Samstag, 6. Juni 2015

Kein Kauf des "White House" - Und das ist auch gut so!

An der Schützenstraße in Bad Oeynhausen, liegt das sog. "White House". Eine Liegenschaft welches im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ist und der britischen Rheinarmee zur Verfügung gestellt wurde. Die denkmalgeschützte Villa und das große Grundstück beherbergte lange Zeit den Wohn- und Arbeitssitz des amtierenden Kommandeurs.

Die Britten haben bekanntlich ihren vollständigen Abzug in den kommenden Jahren erklärt und so wird auch die Kaserne in Herford aufgeben. Auch für Bad Oeynhausen wirkt sich der Abzug aus, so werden die Häuser der Siedlung am Sozialamt aufgebenden und auch das "White House" wird nicht mehr benötigt. Sowohl die Siedlungshäuser als auch "White House" wurden wieder an die Bundesliegenschaftsverwaltung übergeben.

Die Liegenschaftsverwaltung will natürlich die Gebäude verwerten und so werden diese samt Grundstücke zum Verkauf angeboten. Die Stadt Bad Oeynhausen hat ein Vorkaufsrecht/Erstzugriffsrecht, während für die Siedlung Interesse besteht, war man beim "White House" eher unsicher (Die Stadtverwaltung selbst empfiehlte schon in der damaligen Vorlage den Verzicht auf die Kaufoption, Teile des Stadtentwicklungsausschusses (ASE) sahen dies anders und verlangten eine Fristverlängerung). Die Liegenschaftsverwaltung hatte der Stadt eine Verlängerung der Kaufoption über den 20. April hinaus eingeräumt.

Für das "White House" gab es auch schnell Vorschläge von Seiten des Stadtheimatpflegers: Einrichtung eines Dokumentationszentrum für die Zeit der Rheinarmee in Bad Oeynhausen. Klar hätte was, aber der entscheidende Faktor ist das Geld. Sowohl für den Kauf, als auch für den Unterhalt der denkmalsgeschützten Villa müssen Finanzmittel in nicht gerader niedriger Höhe aufgebracht werden und dafür hat die Stadt Bad Oeynhausen einfach kein Geld. 

Alleine der Kauf des Gebäudes inkl. des Grundstücks würde alleine ca. 3-4 Mio. Euro bedeuten und für die Einrichtung eines Dokumentationszentrums (Mitarbeiter/Ausstellungsbereich/Aufbereitung etc.), sowie für die Kosten für den laufenden Unterhalt des Gebäudes, wird auch noch einmal ein großer Finanzbeitrag notwendig. 

Und die Stadt Bad Oeynhausen hat durch die Liegenschaften des ehem. Staatbades schon einen hohen Gebäudestand und da kriegt man gerade so die Unterhaltskosten für die teilweise denkmalgeschützten Gebäude zusammen und für Reparaturen und Aufrechterhaltung muss man schon einiges zusammenkratzen. Durch den Wegfall der Kompensationsunterstützung durch das Land NRW, welches beim Verkauf des Staatsbades an die Stadt Bad Oeynhausen vereinbart wurde, hat sich die finanzielle Belastung für die Stadt erhöht. 

In den letzten Tagen haben die Vertreter eines Kaufs noch einmal aufgedreht und die Bedeutung eines Dokumentationszentrums unterstrichen. Wie schon gesagt interessant wäre eines solchen Zentrums sicherlich, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass kein Geld dafür da ist.

Die Stadtverwaltung will nun endgültig Fakten schaffen und empfiehlt in der Vorlage für die nächste Sitzung des ASE die Kaufoption für das "White House" endgültig nicht in Anspruch zu nehmen und damit den Weg für einen Verkauf an einen möglichen Privatinvestor freizumachen. Ich hoffe die Mitglieder des Ausschusses folgen dieser Empfehlung und lassen sich nicht von Verfechtern eines Dokumentationszentrums wieder einnuddeln. 

Ein Dokumentationszentrum ließe sich auch mit einen Privatinvestor realisieren, aber es wird wohl schwierig werden hierfür einen entsprechenden Partner zu finden, der dafür zusätzliches Geld investieren will. 

2 Kommentare:

Andreas hat gesagt…

Das ist keine Änderung zur letzten Vorlage und da hat sich nicht zuletzt die SPD hübsch daneben verhalten und trotz der klarem Lage einer Verlängerung der Frist zugestimmt. Sogar mit der Ansage, dass es nichts bringt. Unnötiger Aufwand, den man mit etwas Arsch in der Buxe hätte verhindern können.

Jens hat gesagt…

Hab das ergänzt.