Dienstag, 8. April 2008

Noch einmal der Spiegel

Nen Bekannter von mir hat nen Leserbrief geschrieben und was soll ich sagen, ich kann nur zustimmen was er in dem Brief an die Redaktion geschrieben hat:

Liebe Redaktion,

es ist einfach eine Unverfrorenheit, pauschal von der "Gierigen Generation" zu reden. Und dies schreibt jemand, der Enkel dieser Generation ist (ich bin 23 Jahre alt). Diese Menschen, denen Sie eine so große Lobby andichten, haben unser Land nach dem Krieg wieder aufgebaut.

Sie haben jahrzehntelang sich das Gesäß aufgerissen, damit wir es einmal besser haben als sie und damit sie ihren Lebensabend in Würde verleben können.
Wenn man die Zahl der Armutsrentner pauschal mit 2 % angibt, ist das eine bequeme Art, sich der Wahrheit zu entziehen. Es sind Millionen von Rentnern, die sich besagtes Körperteil bis zum Anschlag aufgerissen haben bei niedrigsten Löhnen und jetzt z. B. wegen lebenswichtigsten Medikamenten in der Apotheke anschreiben lassen müssen.Wenn die Autoren dieses Artikels am letzten Sonntag in der ARD um 17.30 Uhr die Dokumentation über Armutsrentner gelesen hätten, hätten sie es alleine aus moralischen Gründen nicht gewagt, eine ganze Generation so populistisch zu verurteilen.

Abgesehen von dieser fragwürdigen Tonlage des Artikels gebe ich Ihnen in einem Punkt recht: die Erhöhung der Rente um 1,1 % ist falsch. Diese Erhöhung zeigt das letzte Aufbäumen eines maroden Systems. Angesichts des demografischen Wandels und der Globalisierung ist das klassische Umlagesystem wie ein Oldtimer: schön anzusehen und nostalgisch, aber nicht mehr wirklich praktikabel. Man muss über andere Alternativen nachdenken, sollte dabei aber nicht das Grundprinzip der solidarischen Sozialversicherung über Bord werfen. Die Möglichkeiten sind da, aber die wichtigen Politiker sträuben sich, ein so langfristiges Projekt anzugehen, da es nicht innerhalb einer Legislaturperiode realisiert werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
T. K.

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