So so, Herr Beckstein: Den jüngsten Wahlumfragen zufolge sind in Ihren Augen also 50, wenn nicht gar 52 Prozent der Wähler unanständige Bayern, wollen diese am 28. September eben nicht ihr Kreuz der CSU geben. Oder habe ich Sie vielleicht falsch verstanden?
Beckstein erklärte der Passauer Neuen Presse in der Samstagsausgabe seine Sicht der Dinge:
"Unser Ziel ist, eine echte Volkspartei zu sein, dass CSU und Bayern gleichgesetzt werden. Ein anständiger Bayer wählt CSU - das streben wir auch in Zukunft an."
Da kommt es also wieder zum Vorschein: Bayern ist gleich CSU ist gleich Bayern. Und wer die CSU nicht wählt, ist eben kein anständiger Bayer, so die Schlußfolgerung des amtierenden Ministerpräsidenten. Nur, den weiß- blauen Himmel hat die CSU genauso wenig erfunden wie sie für sich den Anspruch erheben kann, den Boden geebnet zu haben für die bayerische Demokratie:
Es war Wilhelm Hoegner, ein Sozialdemokrat (und Ministerpräsident von 1945 bis 1946 und 1954 bis 1957), der maßgeblich am Entwurf der bayerischen Verfassung von 1946 beteiligt war. Und tatsächlich schon 1918 rief ein Sozialdemokrat, Kurt Eisner, den "Freistaat" Bayern aus. Alles CSU also, oder was?
Franz Maget, Spitzenkandidat der BayernSPD, sieht in solchen Aussagen deshalb, und da kann ich nur zustimmen, einen "unerträglichen Hochmut":
„Das entspricht haargenau der Arroganz und dem unerträglichen Hochmut der CSU, mit dem es ein Ende haben muss. Wer andere Demokraten als unanständig diffamiert, muss bei der Landtagswahl einen saftigen Denkzettel erhalten."
via: Christian Tauer
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