Dienstag, 4. März 2008

Freundschaft braucht Versöhnung

Jusos erinnern an NS-Schreckensherrschaft

Rzeszów/Polen (pas). Abseits aller Konzerte, abseits jeglicher Empfänge und Freundschaftsbekundungen nahm sich eine kleine Delegation der SPD-Jugend-Organisation mit Ratsherr Ingo Stucke Zeit zum Gedenken. „Wir sollten solche partnerschaftlichen Besuche auch nutzen, um uns der Vergangenheit zu erinnern“, sagt Stucke. Als SPD-Vertreter und Mitglied der evangelischen Landeskirche Westfalen legte er zusammen mit Christian Obrok am Denkmal für die Befreiung Polens vom Faschischmus einen Kranz nieder.

„Freundschaft braucht Versöhnung. Ohne sie gibt es keine Verständigung. Wir sollten uns nach wie vor unserer NS-Vergangenheit stellen.“ Gerade mit Blick auf die rechtsextremen Parteien in Polen, die mit antideutschen Parolen ihre Wähler mobilisieren, sei das Thema aktueller denn je. „In Rzeszów haben vor der Nazi-Diktatur 50 Prozent Juden gewohnt. Heute gibt es hier keinen einzigen mehr. Nur eine Synagoge unweit dieses Denkmals erinnert an diese Zeit“, sagt Stucke.

Auch in Bielefeld habe die Ausstellung „Große Härte“ in der Ravensberger Spinnerei hohe Wellen im negativen Sinne geschlagen. Darin wird gezeigt, wie die deutsche Wehrmacht schon einen Tag vor dem „offiziellen“ Überfall auf Polen, Städte bombardiert und Dörfer vernichtet hat. „Die Initiatoren aus SPD, Grünen, Deutsch-Polnischer Gesellschaft, Volkshochschule und evangelischer Kirche haben Drohbriefe und anonyme Anrufe erhalten. Umso wichtiger ist es, der Opfern der Vergangenheit zu gedenken“, so Stucke.

aus: Neue Westfälische, 03.03.2008

[via: Jusos OWL]

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