Dienstag, 4. März 2008

Merkwürdige Koalition zwischen Bund der Steuerzahler und der "Bild"

Achja die "Bild" schlüpft mal wieder in die Rolle des "Retters des kleinen Mannes" und beschäftigte sich in ihrer heutigen Ausgabe unter dem Titel "So raubt uns der Staat aus" mit der Frage "Was von 1 € übrig bleibt, nach Abzug von Steuern und Abgaben" und beruft sich dabei auf Zahlen des "Bundes der Steuerzahler" und kommt zum Ergebnis dass von 1 € nur 48 Cent übrig bleiben!

Das Bild schon immer Probleme mit den Zahlen ist bekannt und der "Steuerzahlerbund" wohl auch, dazu sagt Florian Pronold, MdB:
"Selbst wenn man alle Annahmen des BdSt uebernimmt, liegt die Steuer- und Abgabenbelastung nicht bei 52 sondern bei gut 30 Prozent Abzug vom Lohn.
Berechnet man wie der BdSt auch noch die Verbrauchsteuern einschliesslich Tabaksteuern ein, liegt der Staatsanteil immer noch unter 40 Prozent.

Wie kommt der BdSt auf seine unsinnigen Zahlen? Mit zwei Tricks:

Zum einen wird das Kindergeld in Hoehe von 154 Euro im Monat unterschlagen. Rechnet man das Kindergeld mit ein, liegt die Steuerbelastung der Familie bei sehr moderaten zehn Prozent. Dazu kommen dann etwa 20 Prozent Sozialabgaben.

Den groessten propagandistischen Effekt erzielt der BdSt allerdings durch seine absurde Bezugsgroesse. Seine hohen Prozentsaetze kommen dadurch zustande, dass er die Belastungsquote nicht auf den Bruttolohn der Arbeitnehmer bezieht, sondern auf das Arbeitgeberbrutto einschliesslich der Arbeitgeberbeitraege zur Sozialversicherung. Diesen Wert findet der Bild-Leser nicht auf seinem Lohnzettel. Er muss die BdSt-Zahlen deshalb missverstehen. Genau das ist das Ziel dieser Kampagne: Volkverdummung, um damit am Ende Steuersenkungen fuer Spitzenverdiener durchzusetzen."
Hallo lieber Steuerzahler, hallo liebe Bügerin, lieber Bürger!

Was macht der Staat mit euren Geld? Ihr sagt jetzt sicherlich, verpassen! Sicherlich gab es auch einige Steuerverschwendungen durch Flughäfen und Brücken die kein Mensch braucht, aber das meiste Geld landet in Straßeninvestionen, Bau von Schulen und Krankenhäuser kurz und knapp in Infrastruktur, die von jeden Bürger und damit Steuerzahler benutzt/genutzt werden. Auch werden die Gelder für soziale Transferzahlungen eingesetzt, also für Renten, Sozialhilfe, Kindergeld, Elterngeld etc.

Ohne Steuereinnahmen kann der Staat seinen Aufgaben nicht nachkommen und davon provitiert jeder! Das darf man nicht vergessen und das wird in dem reißerischen Bildartikel natürlich wieder einmal weggelassen, um damit wieder für Bildmeinungen beim Leser zu sorgen, auch wenn die nur ne Halb(un)wahrheit ist!

Das schreibt der Bildblog dazu!

Keine Kommentare: